Der Besen steht über den Weinbergen im Ermstal!
Hinweis auf die laufende Lese. Die Winzer bringen den Ertrag an gesunden und süßen Trauben vom Rebstock in den Rücken-Bottich, dieser wird in die großen, unten am Weinberg stehenden Eimer gefüllt und zur Presse in der Kelter gefahren. Die hübsch renovierte alte Kelter steht am Fuße der Weinberge in Neuhausen.
Dort werden die Reben gepressst. Nach dem Setzen der gröbsten Trübstoffe wird der Traubensaft im Tankwagen in die Kellerei nach Möglingen gefahren. Der „Süße Saft“ von der „Hofsteige“ wird in dieser Kellerei zu einem bei Vielen beliebten Wein ausgebaut. Mir ist er zu „lieblich“…
Ich habe mal, im im Zusammenhang mit Grundstücksverhandlungen für die Hochdruckgasleitung Eningen-Neuhausen-Urach im Jahr 1983, bei Frau Binder in der Musel 2, in Metzingen-Neuhausen, einen im Holzfass für deren Eigenbedarf selbst ausgebauten Wein getrunken. Der kühle frisch spritzige „HellRote“ aus dem tiefen und riesigen Gewölbekeller schmeckte leicht, er war trocken und hinterliess einen nach Nachgang auf der Zunge nach Bergamotte und Zitrusfrüchten ! Toll! Ein Gedicht zum Holzofenbrot, das die damals etwa 68 Jahre alte Frau Binder direkt aus dem gegenüber liegenden Backhaus holte und auf dem Holztisch zum Wein im „Römer“ aufgeschnitten hat. Ein unvergessliches Geschmackserlebnis ! Mehr braucht es nicht !
Heuer ist der Zuckergehalt der Trauben, gemessen in „Grad Öchsle“ ausreichend für einen guten Wein. Der anfänglich nasse und kalte Sommer ließ dies nicht erwarten. Die warmen und trockenen Spätsommertage haben den Reben mit ihren Früchten jedoch gut getan und zur vollfruchtigen Reifung geführt ! Es soll einen guten Jahrgang aus der Ernte 2016 geben.
Die Weinberge werden von den Bäumen der Streuobstwiesen flankiert, deren bunten Äpfel und Birnen wie Glaskugeln in der Oktobersonne leuchten! Heute ist ein toller Sonnentag und endlich etwas angenehmer mit den Temperaturen, hier an den Weinbergen bis zu 23 Grad ! Herrlich nach den vorausgegangenen eckligen kalten Tagen. Kälte, Nässe, böiger Wind aus Osten.. Nach unserer Rückkehr aus Südfrankreich hat uns das Wetter ganz schon „misslaunig“ gemacht!!
Die bunten Obstwiesen, der Blick über die Weinberge, der Biss in Rot-fruchtig-reife-Saft-Äpfel entschädigte heute, ein Geschmacks-Traum erster Güte.
Unsere Räder haben wir an der Kelter vom VW Bus genommen. Die freundlichen Winzer haben uns, gegenüber dem Kelter-Tor, das Parken bis zur Rückkehr von unserer Ermstaltour erlaubt.
Bernadete ist voller Tatendrang, fast zwei Wochen haben wir uns ob des kalten Windes und scheußlichen Wetters hier im Schwabenland kaum bewegt !!
Wir starten links der Kelter! Entlang der Spalier stehenden Obstbäume auf der linken und den bunten Reben an der Rechten geht es steil die Weinsteige hinauf !!
Freude
von den reifen Äpfeln zu naschen und einige schöne, unter den Bäumen liegende Früchte für Zuhause einzupacken.
Auch die ersten Walnüsse sind reif, zumTeil muss man sie noch aus der grünen, aufgeplatzten Schale schälen.So grün nennt man sie Schälnüssse, sie schmecken unvergleichlich! Von ganz leicht herb-süßlich bis nussig-bitter, herrlich zum neuen Wein !
Wir trefffen am Wengert-Brünnele eine joggende Französin mit Ihrem Sohn auf dem „Bike“
Eine nette Unterhaltung entspann sich! Nach all unseren Erlebnissen während der zwei Monate durch den Osten, – Norden, – Westen und Süden Frankreichs gibt es viel kurioses zu erzählen!! Auch France berichtet lachend von Ihren ersten Eindrücken und den Aha-Erlebnissen in Schwaben, die sie während ihres Studiums und nach der späteren Heirat in Deutschland hatte !!
Auf dem Höhenzug Richtung Dorf verlaufen die Wiesen und Waldwege durch die bunte Vegetation. Toller Blick über die Täler von Urach bis Metzingen und auf der Nordseite Nürtingen und Stuttgart. Im Herbst-Wald kannst du mit „Augen auf“ auch Steinpilze finden. Wenn man aus dem Wald kommt sieht man schon oberhalb Kappishäusern, das seinen Namen wohl von den Mönchen, Kappenmänner aus Urach hat. Jene hatten schon um 1500 dort oben auf 550 m Häuser für die Landwirtschaft errichtet. Der wärme- und feuchtigkeitsspeichernde Mergel erlaubte auch Weinbau auf den steil nach Süden, südwestlich ausgerichteten Hängen zum Spitalbach, Richtung Metzingen. Mit bis zu 530 m Höhenlinie gehören die Weinberge zu den höchsten im Ländle.
In Kappishäusern im Bereich der Bushaltestelle Feuersee lohnt ein Blick über die gepfelgten, steilen Rebehänge in das 200 m tiefer liegende Ermstal, gleich links geht es hinauf zur Besenwirtschaft „Am Brünnele“ von Walter Muckenfuss. Der betreibt den HerbstBesen schon seit 1985 ! Wir erfrischen uns mit einem Traubensaft-Schorle! Wir wollen noch hoch hinaus/f und da stört ne Schlachtplatte im Bauch, der ohnehin schon ob der Waldwege wappelnd protestiert und seinen Unmut raus trompetet! Die Internetseite vom Wengerter und Kellermeister Muckenfuss mit Telefon und Öffnungszeiten: http://www.onlyfree.de/pw-schutz/user/index.php?id=16993
Einen zweiten Besen, bei dem man auch für den abend Sitzplätze reservieren kann, ist der Weinbergpflug in der Dettinger Straße 44, gleich am Ortseingang von kappis, nach der sau-steilen Steige vom Ermstal her gesehen. die Meisenhöfers haben aber in der Regel nur von Anfang September bis 01.11 eines Jahres geöffnet, für länger reichen Wein und Schweinehälften für die Schlachtplatten wohl nicht, die du dir dort für 9,00 Eur0 (2016) reinwerfen kannst. Anfragen: Tel.: 07121-1396240 Handy: 0160-95410683 E-Mail: info@besenwirtschaftzumweinbergpflug.de
Der Weinberg in Kappis der Familien Bader-Knecht-Meierhöfer
Auf den Jusi sind es von der Brunnenstraße, als ab dem Walter seinem Besen in Kappis noch einige Höhenmeter, erst rund um den Jusi bis Parkplatz vor Ortseingang Kohlberg, dann rechts den Feld- und Wanderweg hoch bis zur Schutzhütte oben auf dem 670 m hohen Plateau, mit Bank und weiter Sicht in das Land, zum ausruhen!
Es lohnt die Auffahrt, auch wenn z.T. geschoben werden muss. Der Ausblick, bei klarem Wetter entschädigt! Von den drei Kaiserbergen Staufen-Rechberg-Stuifen, über Teck und hohenNeuffen, über Stuttgart zur Achalm über den Roßberg bei RT-Gönningen bis zum Hohenzollern! Ein Leckerbissen ist das anschließende „Downhill“ runter nach Dettingen an der Erms. Da gehts „huiiii“ nochmal richtig zur Sache, durch den warmen Wind eine Belohnung nach dem anstrengenden Aufstieg
In Dettingen im Gasthaus mit Metzgerei Rössle kauften wir ein Filet vom Albbüffel zu unseren Steinpilzen !!
Rechts: Marktbrunnen vor Rathaus Dettingen / Erms
oben Rössle, Metzgerei, Restaurant, Hotel, Gasthof… vom feinsten….
Ein besonderer Gaumenkitzel. Auf den mit leicht geriebenem Käse überbackenen Spatzen die geschälten und gebrochenen Walnüsse! Das wird ein Fest! Neuen, süßen, noch nicht einmal im Ansatz vergorenen Wein konnten wir bei unserer Rückkehr von den jungen Winzern direkt in der Kelter aus dem Bottich unter der Presse ergattern. Preiswert für’s Geld, ich glaube so um 2.80 € der Liter.
Die Winzer verkauften gerne ein paar Liter und wir freuten uns auf den neuen, sehr süßen Wein. Zum Zwiebelkuchen, zum Albbüffelsteak und zu den Walnüssen auf den „Käs“spätzle wird er unser Begleiter sein !
Aus der Kelter in das Fass !!
Am Abend folgte die Family der Einladung zu Zwiebelkuchen und Neuem Wein, dem zuckersüßen Traubensaft, der, da am selben Tag gepresst, auch für die Kinder ein Geschmacksknaller war !
Der Hit aber waren die Wochentage danach: Neuer Wein zu frischen Waldpilzen wie Steinpilze und Pfifferlinge! Leider gibt es heuer aufgrund des trockenen Sommers nicht sehr viel davon !! Deshalb ein besonders Schmankerl
Das Albbüffel-Filet auf Steinpilzen, dazu die mit Käse und candierten Walnüssen überbackenen Spätzle waren in der folgenden Woche das kulinarische Highlight des Oktobers 2016 im Hause Beck
Leave a reply